Grüne wollen Bürger an Standortwahl beteiligen

Für den Rathausneubau wollen die ­Grünen einen zentralen Standort für beide Stadtteile.­

 

Die Tönisvorster Grünen fordern für die Standortfrage des neuen Rathauses eine Bürgerbeteiligung.

Die Lage solle zentral für beide Ortsteile sein – und für die Grünen somit nicht am Wilhelmsplatz, wie von der Verwaltung favorisiert.

Laut Grüne sei ein Verwaltungsneubau dringend nötig. Eine externe Analyse erbrachte drei mögliche Standorte mit vergleichbarem Preisrahmen. Wie aus einer Vorlage für die Ratssitzung am Donnerstag, 19. Dezember, hervorgeht, spricht sich die Verwaltung für den Wilhelmsplatz aus. Laut Grüne „ausgerechnet der dezentralste Ort“. „Das zeigt, wie eingeschränkt die Sicht des Bürgermeisters ist. Er denkt automatisch an das Zentrum von St. Tönis“, sagt Jürgen Cox, Vorsitzender der Grünen Tönisvorst. „Es ist aber an der Zeit, ein Zeichen zu setzen, dass wirklich beide Ortsteile sich im Rathaus repräsentiert sehen.“

Demnach biete sich eher das Gelände am Wasserturm an. Auch die Alternative Höhenhöfe liege so gesehen günstiger. „Ein Rathaus ist immer eine langfristige wichtige Identifikationsstelle für die Bürger“, sagt Britta Rohr, Sprecherin des Grünen-Ortsverbands in Tönisvorst. „Da müssen Nachhaltigkeit und Einbettung in die Natur von Beginn an mit bedacht werden.“ Das Beispiel Venlo zeige, wie ein gut geplantes Rathaus mehr als ein nüchterner Verwaltungsbau sein könne. Es ziehe mit seinem richtungsweisenden Konzept Besucher an.

So müsse ein Rathaus nicht an einer Einkaufsstraße liegen, meinen die Grünen. Dafür könne aber der Wilhelmsplatz als grüne Lunge im Herzen von St. Tönis zur zentralen Begegnungsstätte weiterentwickelt werden. Denkbar seien ein großes Schachfeld und weitere Bänke. „Wir haben da schon einige Ideen zur Gestaltung, zuerst muss aber der Bauplatz klar sein“, sagt Roland Gobbers, für die Grünen seit gut zwei Jahren im Arbeitskreis Verwaltungsgebäude.

„Ein Bauvorhaben, das mit 25 Millionen Euro veranschlagt wird und bestimmt 50 Jahre oder länger für das Zusammenwachsen der Ortsteile wirkt, verdient eine breite Bürgerbeteiligung. Da sollten wir aus Fehlern anderer Großprojekte lernen“, mahnt die Grüne Meral Thoms. Deshalb plädieren die Grünen für eine Bürgerbefragung zur Standortwahl. Die solle allerdings rasch geschehen, um dieses wichtige Projekt aus dem Wahlkampf für die Kommunalwahl 2020 herauszuhalten.

Quelle: Rheinische Post vom 18.12.2019

Autorin: Emily Senf, Redakteurin